Hilft doppelte Technik gegen Ausfälle? HDJ40

Nach Murphys Gesetz (engl. murphy’s law) geht alles kaputt, was kaputt gehen kann. Das gilt auch für deine DJ-Technik im Live-Einsatz.

Wir sprechen darüber, welche Technik wir verwenden und wie wir uns vor Ausfällen schützen.

Vielen Dank an Thomas Hörmann für die interessante Frage:

Was ist Eure Backup-Strategie? Ich weiß, es gibt eine Folge, wo Ihr Euch über das Backup Eurer Musik unterhalten habt – aber was ist mit Laptop/Macbook, Controller, CDJ, Mixer, PA, Licht?
Habt Ihr da Backup-Systeme dabei?
Ich versuche immer alles doppelt dabei zu haben: 2 Mixer, 2 PAs, Macbook und iPad, 2 Controller. Was macht Ihr um „auf Nummer sicher“ zu gehen und wie stellt Ihr sicher, dass Ihr im Worst Case wirklich sofort umswitchen könnt?

Redundanz gegen Totalausfälle

Als redundant wird ein System bezeichnet, wenn die kritischen Komponenten mehrfach vorhanden sind. Das kennst du aus dem Flugzeug, weil auch der Copilot die Maschine sicher landen könnte. Und selbst im Auto sind zwei Bremssysteme eingebaut, die unabhängig voneinander funktionieren.

Redundant vorhandene DJ-Technik führt jedoch nicht automatisch zu mehr Betriebssicherheit. Schließlich musst du dich darauf verlassen können, dass dein Backup-System im Ernstfall auch wirklich funktioniert.

Im Podcast unterscheiden wir menschliches und technisches Versagen:

1. Menschliches Versagen

  • Du drückst auf die Stopp-Taste und die Musik ist aus
  • Jemand zieht das falsche Netzkabel aus der Steckdose und der Plattenspieler hört auf zu spielen

2. Technisches Versagen

  • Mit jedem Einsatz wird deine DJ-Technik älter und nutzt sich ab.
  • Manche Veranstalter verlangen eine regelmäßige Prüfung der elektrischen Geräte nach der DGUV Vorschrift 3 bzw. DIN VDE 0701-0702.
  • Mike kämpfte im letzten Jahr mit funkgesteuerten Ape Light-Cans, die sich selbstständig machten. Die ganze Geschichte liest du hier im Blogpost.

Tipps zum Nachmachen

Songtipp der Woche

C+C Music Factory – Gonna Make You Sweat (Everybody Dance Now)

Die Macher der „C+C Music Factory“ heißen David Bryon Cole und Robert Manuel Clivillés und zeichnen als Clivillés & Cole auch für House-Hits wie „Deeper Love“ verantwortlich.

Mike spielt meist den Remix von Bob Sinclar & Cutee B. – Rock This Party (Everybody Dance Now) aus dem Jahr 2006. Thorsten will das Original im Houseschuh Podcast spielen.

Vielen Dank fürs Einschalten,
Thorsten und Mike

4 Responses to “Hilft doppelte Technik gegen Ausfälle? HDJ40

  • Tolle und informative Folge!
    Hat mich dazu bewegt meine Backup-Strategie nochmals zu hinterfragen.
    Ich denke den zweiten (älteren und kleineren) Controller werde ich verkaufen und auch den zweiten Laptop nicht mehr mit schleppen. Der Aufwand, die Geräte up-to-date zu halten ist mir auch zu hoch.

    Bei der PA bleibe ich bei meinem Zweitsystem, da ich sie sowieso dabei habe für den Fall, dass mal eine Räumlichkeit anders als besprochen verwinkelter, größer oder schlicht mit der kleineren PA nicht zu beschallen ist. So habe ich zwangsläufig immer ein zweites System an Bord (im Anhänger).

    Die Ausfallsicherheit der PA kann dadurch enorm gesteigert werden, indem man auf eine aktive PA geht, wo die einzelnen Boxen einzeln mit Power versorgt werden (so ist es bei meiner kleineren PA von KS, bei der jedes Element, 2x Tops und 1x Sub jeweils einzeln mit Strom versorgt werden und eigene Endstufen integriert haben).. Damit fällt einem nicht gleich das gesamte System aus, wenn nur eine Box aussteigt (ich hatte den Fall leider schon mit dem Subwoofer, weil bei einer Veranstaltung jemand im Vollbetrieb den Strom ausgesteckt hat und sofort wieder eingesteckt – da ist im Woofer die interne Sicherung durchgebrannt). Da musste ich den Rest der Veranstaltung halt ohne Woofer spielen – aber es ging.

    Mit dem Controller ist das so eine Sache, wenn man mit Serato DJ arbeitet: Leider ist Serato DJ nicht bereit ohne Hardware zu arbeiten. Das ist ärgerlich wenn der Controller aussteigt. Hier muss man dann auf andere DJ Software zurück greifen.

  • Ein wichtiges Thema! Ich habe durch Einkauf von Technik von hoher Qualität vorgesorgt. Mir ist aber bewusst, dass das nicht ausreicht und hoffte, in diesem Podcast das ultimative Rezept für ein technisches Backup zu finden. Nee, ich muss doch selber denken. Die Anregungen waren gut, jedoch kann ich mich mit keiner der Lösungen anfreunden.
    Ich stimme Mike zu, für die PA-Anlage würde ich kein Backup-System vorhalten. Ich verwende aktive Boxen von RCF. Vereinzelt wurde mal von Klappergeräuschen oder Überhitzungen berichtet, über Komplettausfälle habe ich noch nichts gehört. Es wird sie sicher geben, aber die Wahrscheinlichkeit, dass beide Boxen auf derselben VA das Zeitliche segnen, ist so häufig, wie ein Sechser im Lotto.
    Dem menschlichen Versagen habe ich besser vorgesorgt. Gerade bei meinen ersten VAs als Selbständiger hatte ich derart großes Lampenfieber, so dass es regelrecht zu kreativen Blackouts kam, so schlimm, dass mir der Folgetitel fehlte und ich fast panisch irgendwas einlegte, um kein rosa Rauschen zu haben. Ich habe mit gut sortierten Playlisten (Crates) Abhilfe geschaffen. Den Titel sehen hilft schon ungemein als Inspiration, dann läuft er meistens schon im inneren Ohr.
    Ich trinke sicher auch Bier bei manchen Anlässen, mäßig, abschießen ist nicht. Besoffen abbauen und verladen fände ich schrecklich und die Fahrerlaubnis ist auch zu wertvoll. Die Vorstellung von dem eingeschlafenen Kollegen amüsierte mich.
    Aktive Decks habe ich ebenfalls softwareseitig gesperrt, denn auch hier bin ich ab und zu unkonzentriert. Die kleineren Patzer, wie der nach dem Ausblenden vergessene Filter- oder Lautstärkeregler oder die großen Hände kommen doch mal unbeabsichtigt ans Jogwheel, verzeihen einem die Gäste oder bekommen es gar nicht mit. Aber auch dagegen hilft, sich besser zu konzentrieren.

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